Grundsteinlegung/Mieterfest Giebel am 20.04.2018
Viel Anerkennung für ein gelungenes Quartierskonzept

Die Baugenossenschaft Neues Heim feierte mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und den Mietern
„Wie kommt man denn auf die Idee, ein solch riesiges Projekt in Angriff zu nehmen?“, fragte Moderator Klaus Birk und erhielt überzeugende Antworten von Rüdiger Maier und Gisbert Renz, den Vorständen der Baugenossenschaft Neues Heim. Birk, Kabarettist und Autor, führte charmant und mit Augenzwinkern durch das Programm der großen Festveranstaltung, zu der am vergangenen Freitag zahlreiche Gäste in die Mittenfeldstraße nach Stuttgart Giebel gekommen waren.

Eingeladen hatte die Baugenossenschaft Neues Heim gleich aus mehreren Gründen. „Zum einen feiern wir die Fertigstellung des Baufelds West, in dem in den letzten sechs Jahren 157 attraktive Neubauwohnungen mit einer guten sozialen Infrastruktur entstanden“, erklärt Vorstandsvorsitzender Rüdiger Maier, „zum anderen legen wir heute der Grundstein für das Baufeld Ost, in dem bis 2023 weitere 178 Wohnungen sowie interessante Versorgungskonzepte realisiert werden.“ Diese entscheidende Zäsur im Gesamtprojekt sei ein guter Zeitpunkt, das groß angelegte Bauvorhaben mit seinen vielfältigen Facetten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Im Vorfeld des Festaktes nutzten viele Gäste die Möglichkeit, die neue Wohnanlage des Baufelds West in kleinen Gruppen zu besichtigen. Dabei konnten sich die Besucher nicht nur von der guten Bauqualität und Ausstattung der Wohnungen überzeugen, sondern auch von den besonderen Angeboten im Quartier. Neben einer Hausarztpraxis steht in der Mittenfeldstraße 4 ein Pflegezimmer für die zeitweise ambulante Pflege von Mietern – beispielsweise nach Krankenhausaufenthalten – zur Verfügung. In der Mittenfeldstraße 12 freuten sich die Bewohner der beiden von der Diakonie Stetten betreuten Behinderten-WGs offensichtlich und lautstark über die vielen Besucher und führten diese bereitwillig durch ihr behagliches Refugium.

Ab 10:30 Uhr füllte sich das Festzelt in der ersten Baugrube des Baufelds Ost. Der Neues Heim Vorstandsvorsitzende Rüdiger Maier konnte an diesem strahlenden Frühlingstag neben den Festrednern – Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen sowie Ulrike Zich, Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Weilimdorf – zahlreiche regionale Vertreter aus Politik und Immobilienwirtschaft begrüßen.

Fritz Kuhn betonte in seiner Ansprache die große Bedeutung des genossenschaftlichen Bauens, besonders auch wieder in der heutigen Zeit. „Bei der aktuellen Wohnungsnot und den überteuerten Mieten haben Leute mit geringem Einkommen auf dem Wohnungsmarkt oft kaum eine Chance.“ Folglich spielten vor allem die Baugenossenschaften heute eine zentrale Rolle im Bündnis für Wohnen, bei dem die Stadt gemeinsam mit der lokalen Immobilienwirtschaft bezahlbaren und sozialen Wohnraum schaffe. Er sei sehr dankbar dafür, dass dieses Bündnis vor allem durch das Know-how und das Engagement der Baugenossenschaften Früchte trage. Die Zahl der Sozialwohnungen steige nun auch in Stuttgart wieder. Neues Heim gehört zu den besonders engagierten Bündnispartnern und Rüdiger Maier fungiert in diesem Gremium als Sprecher der Genossenschaften.
Der Oberbürgermeister drückte seine Hochachtung für die Realisierung des Quartiers in Giebel aus. „Dieses Projekt zeigt die starke Bindung der Genossenschaft an den Ort sowie die bodenständige Verantwortung für ihre Mitglieder. Als Oberbürgermeister habe ich mich dafür zu bedanken, dass Sie das für die Menschen dieser Stadt tun.“
Dieses Projekt in Stuttgart Giebel sei mit seinen moderaten Mieten, insgesamt 30 geförderten Wohnungen sowie seinen sozialen Konzepten richtungsweisend. „Auch deshalb freut es mich sehr, dass die Baugenossenschaft Neues Heim den Zuschlag für die Bebauung des Schoch-Areals am Wiener Platz in Feuerbach erhalten hat.“

Eigens aus Berlin war Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen angereist. Er sprach über die bundesweite Bedeutung der Wohnungsgenossenschaften als echte Profis für bezahlbares, gutes und sicheres Wohnen und beleuchtete die aktuelle politische Situation des Bauwesens. Immerhin enthalte der neueste Koalitionsvertrag eine Passage, in der Genossenschaften als nachhaltige und krisenfeste Unternehmensform zu stärken seien und er hoffe auf Erfüllung dieses Versprechens.
Hinsichtlich der Quartiersgestaltung in Giebel bemerkte Gedaschko, das die BG Neues Heim hier einen klaren Kurs verfolge und gezeigt habe, dass sie sich auf die Königsklasse des Bauens verstehe. Denn die liege im hochwertigen, aber dennoch bezahlbaren Mietwohnungssegment. „Genossenschaften können Heimat. Denn Heimat bedeutet aus wohnungswirtschaftlicher Sicht: Sich zu Hause fühlen – gut und sicher wohnen.“

Ulrike Zich blickte als Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Weilimdorf auf die besondere Geschichte des Stadtteils Giebel zurück und hob die Bedeutung der aktuellen Quartiersentwicklung heraus. „Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Lebensqualität gestaltet sich erst, wenn man zu einem großen Ganzen gehört. Die Baugenossenschaft Neues Heim ist – besonders mit ihren inklusiven und sozialen Projekten, die sie mit erfahrenen Partnern anbietet, Vorreiter.

Nach den vielen lobenden Worten der Festredner bat Klaus Birk die beiden Vorstände auf die Bühne. Aufgelockert durch seine humorvolle Moderation standen Rüdiger Maier und Gisbert Renz vergnügt, aber durchaus ernsthaft, Rede und Antwort zu den zentralen Punkten des Gesamtprojekts. Angefangen von der Entscheidung für Abriss und Neubau statt Sanierung über die feinfühlige und mieterfreundliche Umsetzungsstrategie bis hin zur moderaten Mietpreispolitik der Baugenossenschaft reichten die Themen. Auch das ganzheitliche Konzept der Quartiersgestaltung, welches die Baugenossenschaft auch bei künftigen Bauprojekten verfolgen wird, wurde detailliert beleuchtet. Nicht zuletzt dankten Maier und Renz allen Beteiligten und Unterstützern des Projekts und sprachen insbesondere ihren Genossenschaftsmitgliedern ein herzliches Dankeschön für das große Vertrauen aus.

Nach einer weiteren kabarettistischen Einlage Klaus Birks leitete der technische Vorstand Gisbert Renz gegen 12:30 Uhr zur Grundsteinlegung für das Baufeld Ost über.
Alle Redner steuerten Erinnerungsstücke für die Metallkassette bei, die in eine Betonmauer eingelassen und einbetoniert wurde: OB Fritz Kuhn einen Silbertaler sowie eine Ausgabe des Stuttgarter Amtsblattes, Axel Gedaschko sein handschriftliches Redemanuskript, Ulrike Zich eine Ausgabe des Weilimdorfer Heimatblattes zur Entstehung und Entwicklung des Stadtteils Giebel. Ein Vertreter des Architekturbüros legte die Kopie eines Bauplans in die Kassette, Rüdiger Maier einen 5-Euro-Schein und Gisbert Renz eine Einladungsbroschüre der Festveranstaltung.
Impressionen
Fotos von Herrn Wolfgang List (www.perfectfotos.com)